Children need hope, they need REWA
Children need hope, they need REWA

Jahresrückblick 2019 Ladakh-Hilfe e.V.

Qualität und Fortschritte – Geduld bei politschen Veränderungen

 

Hilfsgüterlieferung: Ein gigantisches Projekt!

Eine riesige Aktion bahnte sich an, die mit dem Besuch von Karola Wood in den Einrichtungen der Lebenshilfe in Schonungen im Juni 2018 begann. Therapieleitung Cornelia Ritter zeigte ihr die großartigen Hilfsmittel, die ausgemustert worden waren. Zu schade zum Wegwerfen, immer noch bestens erhalten, perfekt für Ladakh.

Damit begann die Planung. Diesmal mussten wir selbst für den Transport sorgen. Die letzten beiden Hilfsgüterlieferungen 2011 und 2016 wurden von anderen Unterstützern organisiert und finanziert.

 

Dann kam noch Wilma Eilers-Freeses Praxisauflösung dazu. Wilma ist Physio und kennt REWA durch freiwillige Mitarbeit. Die fachliche Leitung von Ladakh-Hilfe, Physiotherapeutin Barbara Forst und Wilma verbrachten viel Zeit damit, die passenden Sachen auszusuchen und aufzulisten. Nun waren die Packlisten von beiden Sammelpunkten (Hagermarsch in Ostfriesland und Schonungen im Frankenland) fertig. Volumen musste berechnet und die Listen so konvertiert werden, dass die Speditionen das übernehmen konnten. Im nächsten Schritt galt es, Speditionen zu finden, die den Transport übernehmen. Das war einfacher als gedacht. Fa. Dachser erklärte sich bereit, den Transport von Deutschland nach Delhi als Luftfracht zu übernehmen gegen Gebühr. Die Verpackungsfirma Lämmle übernahm die komplette Verpackung kostenlos.

Zusätzlich wurden Sponsoren gesucht, die die Gesamttransportkosten von ca. 3000 € übernehmen würden. Das Spendenziel wurde nur zum Teil erreicht.  

Die Abholung der Lieferung in Schonungen war kein Problem. Aufgrund von Nachfragen wurde Fa. Rahn aus Neu-Ulm engagiert, die zu einem günstigen Preis die vielen Hilfsgüter perfekt bei Fa. Lämmle ablieferte. In Schonungen mobilisierte Cornelia Ritter alle Hebel und Freunde, Mitarbeiter, die beim Aufladen halfen.

Anders war es in Hagermarsch, Ostfriesland. Dort konnten die Sachen nicht von einem LKW abgeholt werden, sondern sie mussten im Sammeltransport von einer Spedition abgeholt werden, sonst wäre es zu teuer geworden. Auch hier wurden wir fündig und die drei super verpackten Eurogitterpalletten konnten abgeholt und bei Fa. Lämmle abgeliefert werden.

Firma Lämmle benötigte ein paar Tage mit dem Verpacken, vier große Boxen wurden daraus und durch das erhöhte Verpackungsgewicht verteuerte sich die Sendung.

Fracht- und Zollpapiere wurden mit tatkräftiger Unterstützung von Fa. Dachser erstellt und die Sendung wurde anfangs September verschickt. In Delhi wurden die Kisten vom Zoll zwei Wochen aufgehalten. Souverän meisterte Mr. David die behördlichen Hürden, aber leider wurden REWA vom indischen Zoll hohe Einfuhrkosten aufgebrummt, fadenscheinige Gründe trotz korrekter Papiere und Deklaration vom Nullwert der Lieferung. Verwaltungstechnisch ist Indien ist ein sehr schwer zu verstehendes Land. Am 25.09. erreichte der gecharterte Lastwagen nach einer Woche Überfahrt von Delhi nach Leh das Therapiezentrum. Eine lange Reise findet ein Ende: Die Güter sind in ihrer Gesamtheit vollzählig und unbeschadet in Leh angekommen.

Die Hilfsgüter wurden zwischengelagert und stehen zur Aufbesserung der Therapiezentren/REWA 2020 zur Verfügung.   

REWA 2020

Im Juni fand die Grundsteinlegung von REWA 2020 statt.

 

Die Eltern mit ihren Kindern waren emotional sehr berührt. Sie freuen sich sehr, dass ihr Traum wahr wird. An dem Tag der Grundsteinlegung spendete der ladakhische Regierungsbeamte Tsering Dorjay 14.000 € für den Bau des Gebäudes. Weitere Spender aus Europa unterstützten das Projekt, mit den Geldern hätten wir mit dem Bau bereits beginnen können. Leider hängt der Fortschritt an den Papieren und Genehmigungen der Regierung, die aufgrund der politischen Unruhen so gut wie nicht oder nur sehr langsam arbeitet. Unser Bauherr Angchuk bearbeitet bereits das Land, die Felsen wurden zu Bausteinen „geklopft“ und Pläne vorbereitet. Wir üben uns in ladakhischer Geduld. Der neue Architekt Tashi Galsan ersetzte Smanla, der nicht mehr in Leh ist. Neue Pläne für das Zentrum wurden erstellt, großzügig und großflächig.

Team Workshop

Die fachliche Leitung von REWA, Barbara Forst und 1. Vorsitzende Karola Wood bereiteten sich 6 Monate auf das Team Seminar in Ladakh vor. Wichtige Themen wurden diskutiert, Folien entworfen, PPSeminare zusammengestellt, Flipcharts vorbereitet, Teamspiele entworfen und Zukunftsplanung konkret in Wort und Bild gefasst.

Barbara Forst war in der Woche vorher schon nach Kargil gereist und hatte das Team bei der Arbeit begleitet und angeleitet. Team und Barbara kamen am Sonntag, den 16.6. in Leh an und wurden von Karola Wood begrüßt, die tags zuvor aus Deutschland angereist war. Die Seminartage entwickelten sich zu einem intensiven Austausch und Unterricht, der vom Personal mit toller Mitarbeit aufgenommen wurde. Viel musste das Team selbst in Kleingruppen erarbeiten, eine Methode, die Potentiale des Einzelnen und des Teams förderte.

Ganz wichtig war die Kurzzeit- und Langzeitplanung mit einem 1- Jahres und 10-Jahresziel, Visionen und konkreten Plänen, wie man dorthin gelangt. Das Team hat nun eine Aufgabe, die es realisieren kann. Im nächsten Jahr ist ein weiteres kürzeres Evaluationsseminar geplant. Organisatorische Strukturen und Standards wurden erarbeitet und konkretisiert, es liegt nun am Team, diese Aufgaben auszuarbeiten und umzusetzen. Das Teilnahmezertifikat durfte natürlich nicht fehlen!

 

Ausbildung in Südindien – REWA‘s Zukunft

Lobzang und Dechen geht es gut in Südindien. Sie schlossen das 3. Semester mir Erfolg ab. Lobzang absolvierte ein Praktikum in Ladakh im Sommer und flog zum ersten Mal in ihrem Leben allein. Wir konnten Mary Glaicy als „Ersatzmutter“ für die beiden Mädchen gewinnen. Sie ist die Mutter einer Mitschülerin und kümmert sich herzlich um alle Belange der Studentinnen.

 

Politische Unruhen in Nordindien

Am 5. August 2019 hob die indische Regierung aufgrund des „Jammu and Kashmir (J&K) Reorganisation Act, 2019“ den Sonderstatus von J&K auf und entsandte zehntausende Soldaten in die Region. Ladakh gehörte als Distrikt von J&K verwaltungstechnisch zu J&K. Die Regierung von J&K wurde entlassen, seitdem herrscht dort der Ausnahmezustand. Am 31.10.2019 wurde Ladakh und J&K der UT (Union Territory) Status zugeteilt. Das bedeutet für Ladakh und J&K, dass sie ab jetzt als individuelle Staaten der Verwaltung der indischen Regierung in Delhi unterstellt sind und sie somit über keine Selbstverwaltung verfügen wie zuvor in J&K aufgrund eines Sonderabkommens. Ein Teil der Ladakhis feiert diesen Schritt (Loslösung von J&K und somit Autonomie), ein anderer Teil der Bevölkerung betrauert ihn. Konkret bedeutet das, dass es derzeit weder in Ladakh noch in J&K eine funktionierende Regierung gibt. Aus diesem Grund gibt es viele Störungen in der Telekommunikation, Internet, bei Verwaltung und Regierungshandlungen. Deswegen läuft in Ladakh im Moment sehr wenig, was Prozesse der Regierung involviert. REWA ist jedoch davon abhängig in Bezug auf Neubau und Fortschritt. Viel Geduld ist gefragt. Liebe Unterstützer, bitte gedulden Sie sich mit uns.

 

 

Was steht an?

  • Dorjay und das Team arbeiten an der Umsetzung der erforderlichen Therapie- und Sicherheit-Standards, keine leichte Aufgabe. Es gibt in Leh nicht mal die Möglichkeit zu einem Erste-Hilfe-Kurs. Das Team ist hartnäckig, fordert die Regierung heraus und arbeitet am internen Plan und den Vorgaben.
  • Im September/Oktober 2019 wurden REWA 12 neue Kleinkinder mit Entwicklungsver-zögerungen zugewiesen, ein unheimlicher Arbeitsaufwand zusätzlich zu den bestehenden Kindern.  Warum es so viele Kinder mit zerebralen Schäden rund um die Geburt gibt, weiß bis jetzt noch niemand. Aber die Eltern zeigen sich sehr engagiert und werden immer mehr in Verantwortung, Behandlung und Finanzierung der Therapien mit eingebunden. Elternarbeit wird in der Zukunft noch mehr Beachtung erhalten.

 

  • Im Herbst 2020 wollen Barbara Forst und Karola Wood eine Vertiefung des Teamworkshops mit Überprüfung der erreichten Ziele durchführen.
  • Wir werden zeitnah über die Entwicklungen von REWA 2020 auf der Homepage berichten.
  • Wir suchen weiterhin nach Therapiepaten für unsere Kinder und Vereinsmitglieder. Bei Interesse schreiben Sie uns bitte eine kurze E-Mail.
  • Wir suchen auch freiwillige Therapeuten für Kargil für 2020 und 2021

Wir freuen uns riesig über die wunderbaren Therapieerfolge und Fortschritte. Die Kinder entwickeln einen stabilen Selbstwert und sind überall engagiert und sehr motiviert. Im Moment nehmen sie an einem Literatur Festival in Leh teil. REWA entwickelt sich und wächst, wird eine stabile und anerkannte NGO (Nichtregierungsorganisation) in Ladakh.

 

Großen Dank an Sie, unsere Unterstützer! Sie sind Teil des Ganzen, Sie gehören dazu. Wir schätzen Ihre Hilfe sehr.  

 

Zu allen erwähnten Ereignissen finden Sie in der Homepage ausführliche Berichte, Bilder und Informationen: www.ladakh-hilfe.de Adresse: Kesslerstrasse 4, 89367 Waldstetten, kinder@ladakh-hilfe.de.

 

Mit dankbarem Herzen senden wir Ihnen unsere Jahresabschlussgrüße!

 

Karola Dewein-Wood, 1. Vorsitzende und Gründerin

Barbara Forst, Qualitätsbeauftrage

Peter Eisele, Schriftführer                                              

Maria Rupprecht, Kassenwartin                          

Spendenkonto:

 

Ladakh-Hilfe e.V., 

Sparkasse Günzburg

 

BIC: BYLADEM1GZK

IBAN: DE237205184 00008187981 

Tag der Umwelt in Kargil, April 2024

Kontakt-Contact: 

Ladakh-Hilfe e.V.

Kesslerstrasse 4 
89367 Waldstetten, Germany

 

Tel.: +49 8223 9665522
 

E-Mail: 

kinder(add)ladakh-hilfe.de

 

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